Weeping Willow
Eine DIY-Lasercut-Datenskulptur, die auf den Stimmungen des myspace.com-Profils basiert.

Oft fragt man sich, was Freunde, die man schon lange nicht mehr gesehen hat, so treiben. Gleichzeitig ermöglichen soziale Online-Netzwerkplattformen wie mySpace.com, Facebook oder StudiVZ den Menschen, in Kontakt zu bleiben. Mein Projekt befasst sich mit dieser peripheren Wahrnehmung des eigenen sozialen Umfelds; die Stimmungs-Tags auf diesen Portalen, die auf einer gewissen Ebene die Präsenz des mentalen Zustands der anderen kommunizieren, ohne dass ein direkter Kontakt besteht.
Die eigene Stimmung zu beschreiben, erweist sich jedoch als ziemlich schwierig. Umso schlimmer, wenn man aus den 200 vordefinierten Adjektiven auf mySpace.com eines auswählen muss. Die Realität ist vielschichtiger, und ein einziges Stichwort reicht nicht aus, um dem Gefühl gerecht zu werden.
Diese Datenskulpturen versuchen, diese Ambivalenz aufrechtzuerhalten. Beim Betrachten dieser Skulpturen soll man nicht direkt den mentalen Zustand des Subjekts ablesen können, das sich vielleicht „gelangweilt“, „wütend“ oder „erfrischt“ fühlt. Stattdessen liegt der Schwerpunkt darauf, ein allgemeineres Gefühl für die Stimmung des Freundes zu vermitteln. Der bloße Prozess des Nachdenkens über die Stimmungen des anderen ist das Wesentliche dieser Arbeiten. Die Verbindung zwischen Freunden und Kollegen wird eher durch Introspektion als durch die direkte Darstellung harter Fakten aufrechterhalten.
Jeder Zweig der Trauerweide steht symbolisch für einen Online-Freund, und die Neigung eines einzelnen Zweiges vermittelt dessen Glück oder Traurigkeit. Mit anderen Worten: Je glücklicher der Freund ist, desto höher wächst der Zweig. Wenn der Zweig hängt, ist es vielleicht höchste Zeit, ihn oder sie anzurufen oder zu besuchen. Einmal pro Woche werden die Zweige per Post an den Nutzer geschickt, und der Empfänger kann selbst einen neuen Baum zum wachsenden Wald hinzufügen.
Die Stimmung wird jede Woche gelesen. Die Äste werden als Bausatz per Laserschnitt zugeschnitten und per Post an den Nutzer verschickt. Besinnlich und mit einer Tasse Kaffee setzen Sie jeden Sonntag die Zweige zur Trauerweide zusammen. Vorsichtig bricht man den Boden und die Äste aus dem Holzbrett. Jeder Zweig ist individuell beschriftet und hat einen eigenen Schlitz in der Bodenplatte. Es gibt eine klare Zuordnung der Freunde und man kann die Entwicklung der Stimmungen gut erkennen. Im Laufe der Wochen sammelt sich ein wachsender Wald aus Trauerweiden an, der den kollektiven Zustand des eigenen sozialen Netzwerks widerspiegelt.
Die einzelnen Äste setzen sich aus verschiedenen Segmenten zusammen. Die Ausrichtung der Segmente hängt von einem numerischen Wert ab, der verschiedenen Adjektiven zugewiesen wird und von 0 bis 10 für traurig bzw. begeistert reicht. Für jeden Tag einer Woche wird ein neues Segment aufgezeichnet. Am Ende der Woche wird der Baum lasergeschnitten und an den Empfänger geschickt. Als grafisches Element enthält jedes Segment eingravierte „Kerne“, die den skalaren Wert des Adjektivs darstellen.
Übersetzt mit DeepL.com (kostenlose Version)
Credits
Universität der Künste Berlin, Digital Media Class
Prof. Joachim Sauter
Jussi Ängeslevä
New Media Class
Exhibitions & Publications
Veröffentlichungen
Data Flow 2 by Gestalten Verlag, 2010
Elnuiton Magazin, 2008
Ausstellungen
LeDeco Galerie, Tokyo, 2010
DMY – International Design Festival Berlin, 2009
Pixelache Festival Helsinki, 2009







