face.print

Das Versprechen der Mode- und Kosmetikindustrie besteht darin, dem Einzelnen die Freiheit zu geben, sich selbst zu „designen“, um sich von der Masse abzuheben und gewünschte Eigenschaften hervorzuheben. Das menschliche Gesicht ist offensichtlich die wichtigste Kommunikationsfläche. Früher spielte das Make-up bei heiligen Riten in verschiedenen Religionen eine große Rolle, und Gesichtstätowierungen wurden oft verwendet, um den sozialen Rang oder die Abstammung zu kommunizieren. Heutzutage ist es nicht mehr nur eine Modeerscheinung, dass sich hochrangige Sportler ihr Gesicht tätowieren lassen, und Fans tragen häufig die Farben oder Embleme ihrer Vereine im Gesicht.
Face.Print ist aus dieser Kultur der „Selbstgestaltung“ hervorgegangen. Es handelt sich um einen Sonnenschirm, der den Träger vor der Sonnenhitze schützt und gleichzeitig die Möglichkeit bietet, sein Gesicht mit einem individuellen Motiv zu versehen. Als eine Art temporäre Tätowierung läuft das Motiv über das Gesicht des Trägers und ist verständlicherweise nicht immer sichtbar. Um dem Träger mehr Kontrolle über sein Aussehen zu geben, verfügt Face.Print über zwei kleine Löcher, mit denen sich die gewünschte Position der Silhouette genau steuern lässt: Richtet man die Löcher so aus, dass man die Sonne durch sie hindurch sieht, kann die Grafik ohne Hilfe eines Spiegels auf dem Gesicht ausgerichtet werden.
Eine intuitiv zu bedienende Software, mit der man ein individuelles Motiv hochladen und an der gewünschten Stelle im Gesicht ausrichten kann, generiert die Vorlagen für das Lasercutting und macht den Prozess der Erstellung des individuellen Lichtschutzes Face.Print zum Kinderspiel.
Credits
Universität der Künste Berlin, Digital Media Class
Prof. Joachim Sauter
Jussi Ängeslevä
New Media Class
Exhibitions & Publications
DMY – International Design Festival Berlin, 2009
Pixelache Festival Helsinki, 2009



